Warnschutzkleidung ist ein wichtiger Bestandteil der persönlichen Schutzausrüstung (PSA) für Personen, die im Straßenverkehr oder in anderen Gefahrenbereichen arbeiten. Gerade in schlechten Sicht- und Wetterverhältnissen können die leuchtenden Farben und Reflektoren dafür sorgen, dass diese Personen von anderen Verkehrsteilnehmern frühzeitig erkannt und somit Unfälle vermieden werden können.
In diesem Artikel erfahren Sie alle wichtigen Informationen, die Sie zum Thema Warnschutzkleidung wissen müssen – von der Unterscheidung der verschiedenen Warnschutzklassen bis zu den Einsatzgebieten.
Was ist Warnschutzkleidung?
Warnschutzkleidung soll die Träger in erster Linie sichtbar machen und somit vor Gefahrenquellen im Straßenverkehr oder in gefährlichen Situationen schützen. Durch fluoreszierende Farben wie Gelb, Orange oder Rot und reflektierende Streifen auf der Bekleidung wird dieses Ziel erreicht.
Da die Warnschutzkleidung je nach Einsatzgebiet und Einsatzumgebung unterschiedliche Vorgaben erfüllen muss, ist es wichtig, dass die Warnschutzkleidung optimal an den Arbeitsplatz und den dort herrschenden Bedingungen angepasst wird. So gelten zum Beispiel unterschiedliche Anforderungen für Warnschutzkleidung bei Tag oder Nacht.
Welche Anforderungen sollte Warnschutzkleidung erfüllen?
Warnschutzkleidung sollte nach der europäischen Norm EN ISO 20471 zertifiziert sein. Die Norm schreibt Regulierungen zum verwendeten und vorgeschriebenen Oberflächenmaterial und reflektierenden Material vor. Zudem ist nach der Norm festgelegt, wie groß die Mindestfläche des fluoreszierenden Materials sein soll und welche Breite und Anordnung die Reflexstreifen haben sollten, damit sie die Träger optimal schützen.
Es sollten jedoch nicht nur die gesetzlichen Vorgaben beachtet und eingehalten werden. Um die Warnschutzkleidung optimal im Arbeitsalltag einsetzen zu können, sollte sie die passende Größe und den richtigen Sitz haben. Nur wenn die Warnschutzkleidung richtig sitzt und angenehm zu tragen ist, wird sie auch tatsächlich im Arbeitsalltag genutzt und kann ihre Schutzfunktion voll entfalten.
Auch sind die Pflege und Wartung der Kleidung zu berücksichtigen. Um die Schutzfunktion dauerhaft aufrechtzuerhalten, muss die Kleidung regelmäßig überprüft, gewaschen und ausgetauscht werden.
Es ist ratsam, die Warnschutzkleidung regelmäßig auf Schäden zu überprüfen. Abgenutzte oder beschädigte Kleidungsstücke sollten umgehend ersetzt werden, um die Sicherheit der Arbeitnehmer zu gewährleisten. Eine gute Möglichkeit, um den Zustand der Warnschutzkleidung im Blick zu behalten, ist die Einführung eines regelmäßigen Überprüfungs- und Austauschsystems.
In verschiedenen Arbeitsbereichen wird die Arbeitskleidung außerdem schnell dreckig. Da die Reflexstreifen bei selbstständigem Waschen beschädigt werden können, kann die Pflege und Wartung der Warnschutzkleidung an eine professionelle Firma übergeben werden. In einem umweltfreundlichen und nachhaltigen Modell, in dem man beispielsweise Warnschutzkleidung mieten kann, werden die Vorschriften in Bezug auf die Schutzfunktion dauerhaft beurteilt und ausgeführt.
Welche Klassen gibt es und wo liegen die Unterschiede?
Die europäische Norm EN ISO 20471 legt nicht nur die Vorgaben zum Material, der Mindestfläche und Anordnung des reflektierenden Materials fest, sondern gibt auch die Einteilung in verschiedene Schutzklassen vor. Demnach kann Warnschutzkleidung in drei verschiedene Klassen eingeteilt werden, die eine unterschiedliche Sichtbarkeits- und Schutzfunktion aufweisen.
Klasse 1
Warnschutzkleidung der Klasse 1 bietet den Trägern den geringsten Schutz und ist durch die gesetzlichen Vorgaben in Deutschland meist nicht vertreten. Kleidung der Klasse 1 sollte immer mit anderen Kleidungsstücken aus höheren Schutzklassen kombiniert werden. Jedoch wird Kleidung der Klasse 1 größtenteils für Besucher auf einem Werksgelände genutzt.
Klasse 2
In Bereichen, in denen eine geringe Verkehrsauslastung wie an nicht viel befahrenen Straßen herrscht, wird Warnschutzkleidung der Klasse 2 getragen. Diese bietet dem Träger einen mittleren Schutz, da die zu reflektierende Fläche einen größeren Umfang als in Klasse 1 umfasst. Zur Warnschutzkleidung in Klasse 2 gehören Kleidungsstücke wie Warnwesten oder Warnschutzlatzhosen.
Klasse 3
Den höchsten und bestmöglichen Schutz bietet die Warnschutzkleidung der Klasse 3. Im Gegensatz zu Klasse 1 und 2 hat diese Klasse die größte reflektierende Fläche, um die Träger in Umgebungen mit hohem Gefahrenpotenzial wie auf viel befahrenen Straßen und Autobahnen zu schützen. Kleidung der höchsten Schutzklasse sollte auch Reflexstreifen an Armen und Beinen umfassen.
Wichtig: Das eigenständige Kürzen von Warnschutzkleidung ist zu unterlassen, da sonst die Schutzwirkung beeinträchtigt wird. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass die Schutzkleidung ordnungsgemäß getragen und die Kleidung nicht verdeckt wird.
In welchen Einsatzgebieten sollte Warnschutzkleidung getragen werden?
Die Notwendigkeit des Tragens von Warnschutzkleidung ist in vielen Bereichen und Branchen verpflichtend. Gerade in Bereichen mit einem hohen Verkehrsaufkommen ist die persönliche Warnschutzkleidung essenziell. Dazu gehören:
- Stadtmeistereien und Baubetriebshöfe
- Abschleppdienste
- Logistik
- Tiefbau und Galabau
- Polizei und Rettungsdienst
- Binnen- und Flughäfen
- Bahnverkehr/ Gleisbau
- Müllabfuhr
Fazit
Warnschutzkleidung ist ein unverzichtbarer Bestandteil der PSA für Personen, die im Straßenverkehr oder in anderen Gefahrenbereichen arbeiten und ihre Sichtbarkeit deutlich machen müssen. Die leuchtenden Farben und Reflektoren sorgen dafür, dass diese Personen von anderen Verkehrsteilnehmern frühzeitig erkannt werden können. Die Investition in qualitativ hochwertige und passende Warnschutzkleidung sowie die richtige Pflege und Wartung sind essenziell, um Unfälle zu vermeiden und Leben zu schützen.